Sonja Neuhaus
Wege in die Lebendigkeit
Praxis – Institut

 

Wer bist du und wenn ja, wieviele?

Wer bist du und wenn ja wieviele

Wenn du mir diese Frage vor einem halben Jahr gestellt hättest, dann wäre meine Antwort wahrscheinlich folgende gewesen:

ich bin Sonja, seit 16 Jahre in erster Linie Mutter und dann Hausfrau, obwohl Hausfrau sein nicht so meins ist.

Wenn unser Gespräch länger gedauert hätte, dann hättest du noch erfahren, dass ich eine Pension seit 2015 betreibe und zur Zeit meine Praxis für Beziehungsarbeit aufbaue.

Es hätte aber sein können, dass ich dir davon garnichts erzählt hätte.

Warum?

Weil ich mich selbst zu allererst als Mutter und Hausfrau gesehen habe.

Und diese beiden Bilder in mir so stark und mächtig waren, dass sie alles andere was ich seit 16 Jahren ansonsten so gemacht habe zur Seite gedrängt haben.

Das Mutter sein liebe ich - trotz gelegentlichen Frustrationen und inneren Schmerzen - dass der Hausfrau nicht.

Und gerade dieses Bild habe ich vor mir hergetragen und es mit fortwährender Energie bedient.

Das führte zu hadern, Traurigkeit wegen mangelnder Anerkennung in der Gesellschaft und und und...

Alleine damit könnte ich Romane füllen.

Was hat sich denn jetzt im letzten halben Jahr geändert - fragst du?

Durch die Aufstellungs- und Bewusstseinsarbeit habe ich es als Bild erkannt. Gesehen und gespürt was es mit mir macht. 

Es nicht nur mit dem Verstand "verstanden", sondern es auch in mein Herz aufgenommen.

Ich habe wahr nehmen dürfen, dass es nur ein Bild von vielen Bildern ist, das ich von mir habe.

Es geht auch nicht darum, dass ich jetzt aufzähle, was ich alles noch bin oder gemacht habe. Denn das sind auch nur Bilder.

Alles Bilder derselben Person - die ich heute und schon immer gewesen bin - nur in jeweils verschiedenen Ansichten oder Erscheinungen.

Wenn ich das ganz in mir aufnehme und mich mit offenen Herzen auf die Bilder einlasse, dann öffnet sich eine andere Tür in mir. 

Der Raum, hinter dieser Tür, ist auch schon immer da gewesen, nur habe ich das nicht immer sehen und spüren können.

Es ist das womit ich geboren bin und was sich aus mir heraus entfalten will.

Im Leben selbst steckt mein Selbst.

Und in der Hingabe und dem Vertrauen an das Leben fange ich an, dieses Selbst zu spüren.